Der Frühling klopft mit Bärlauch an

Bärlauch

Es liegt zwar schon ein paar Jährchen zurück, aber Bärlauch war in meiner Kindheit nichts anderes als Unkraut. Keine sehr liebenswerte Bezeichnung für diese Powerpflanze. Viel richtiger müsste man sagen “Wildkraut”. Glücklicherweise entdeckte die Edelgastronomie den Waldknoblauch wieder für sich. Und in weiterer Folge Wirtshäuser und Hobbyköche.

Wir Tullner dürfen uns als Glückspilze bezeichnen, denn wir wohnen in direkter Nachbarschaft mit dem “Wilden Knofl”. Man fällt kaum zweimal um und befindet sich schon mitten in der Au. Und dort wird man dann unverzüglich in eine Wolke aus Bärlauchduft eingehüllt. ABER: Vergesst bitte nie, dass der Bärlauch auch leicht mit Giftpflanzen verwechselt werden kann!  Also für “Anfänger”: Bitte vorher gut die Merkmale einprägen, damit es zu keiner Verwechslung kommt.

Man hört immer wieder, dass Maiglöckchen DIE tödlichen Doppelgänger sind, aber bei sehr jungen Pflanzen zählt auf alle Fälle noch die Herbstzeitlose (deren Blätter NICHT erst im Herbst erscheinen, wie der Name vermuten ließe) dazu. Auch die jungen Blätter des Aronstab könnten mit Bärlauch verwechselt werden. Allerdings nur im sehr frühen Stadium, denn später zeigen sich deutliche Unterschiede. 

Ich habe selbst ewig lang Pflanzenbücher und Internet durchstöbert, um die Unterschiede zu sehen und mir wirklich sicher zu sein. Ich habe hier eine Seite gefunden, wo man die Unterschiede sehr gut aufzählt und Bilder aller vier Pflanzen dabei sind: Hortipendium – das grüne Lexikon. Schaut euch das wirklich gut an, dann könnt ihr den Bärlauch nicht verwechseln.

Erkennen ist übrigens auch nicht ganz unwesentlich, wenn ihr den Wilden Knofl kauft. Vor einiger Zeit gab es einen großen Produktrückruf eines österreichischen Supermarktes, weil dessen Bärlauch mit Aronstab verunreinigt war! Darum auch die gekauften Blätter immer bewusst und aufmerksam anschauen, bevor ihr sie verwendet.

Bärlauch – so sagt nicht nur die Überlieferung, sondern mittlerweile auch Studien – ist sehr gesund für Magen und Gedächtnis und soll blutdrucksenkend wirken. Verantwortlich dafür sind unter anderem die ätherischen Öle der Pflanze. Diese beinhaltet aber auch Vitamin C, Eisen und andere wichtige Stoffe für unsere Gesundheit.

Aber das wisst ihr mittlerweile bestimmt, denn jetzt im März liest man in sämtlichen Zeitschriften darüber. Klar, dass dabei auch immer Rezepte zu finden sind. Ich kann’s aber nicht lassen und möchte auch gern meinen Senf dazugeben.

Vom Bärlauch kann man übrigens nicht nur die Blätter und Blüten verwenden, sondern auch die Zwiebel. Diese würde ich allerdings nur im eigenen Garten ausgraben, um jede Art von Verwechslung mit anderen Pflanzen auszuschließen.

Weil wir so schön am Anfang der heurigen Saison stehen, wollte ich euch mal ein bisschen meine Lieblingsrezepte verraten. Wie immer sehr schnell zubereitet, denn ich will nicht stundenlang in der Küche stehen, sondern ESSEN! Und nebenbei ein bisschen etwas für meine Gesundheit tun.

Bärlauch-Butter

Bärlauchbutter
Bärlauchbutter

Dafür nehme ich  125 g weiche Butter. Dann wasche ich 5 bis 6 schöne Bärlauchblätter, schneide sie in schmale Streifen und mische sie mit einer Gabel unter die Butter. Zum Schluss kommt noch eine Prise Meersalz dazu.

Schmeckt köstlich auf Roggen- oder Dinkelbrot. Je nach persönlichem Geschmack könnt ihr natürlich die Bärlauch- oder Salzmenge erhöhen. Wenn die Bärlauch-Saison etwas weiter fortgeschritten ist und ihr die Brote hübsch dekorieren möchtet: Nehmt einfach ein paar Bärlauchblüten bei der Ernte mit und nutzt sie als Verzierung.

Wer Lust hat, der kann auch gleich eine größere Menge der Bärlauchbutter herstellen. Sie kann dann in der Grillsaison so wie Kräuterbutter zu Koteletts oder Steaks gereicht werden. Einfach mittels Backpapier oder Frischhaltefolie die Bärlauchbutter zu einer Rolle formen und einfrieren. Bei Bedarf hat man sie dann schnell griffbereit. Kurz antauen lassen, Messer in heißes Wasser tauchen und Scheiben von der Butterrolle schneiden.

Bedenkt aber: Durch Einfrieren verliert der Bärlauch ein bisserl von seinem Aroma. Schmeckt aber trotzdem noch wunderbar.

Penne mit Bärlauch-Pesto

Penne mit Bärlauchpesto
Penne mit Bärlauchpesto

Für das Pesto nehme ich so etwa 15 bis 20 schöne Blätter.

Diese geb ich gemeinsam mit etwa 4 dag Pinienkernen und 4 dag würfelig geschnittenen Parmesan in meinen Mulithacker (meine heiß geliebte Speedy). Das wird dann ordentlich zerkleinert. Danach gieße ich etwa 60 ml gutes Bio-Olivenöl kleinweise dazu. Zwischendurch immer mal durch rühren und schauen, ob euch die Konsistenz passt. Wenn es zu dick ist, gebt noch etwas Olivenöl dazu. Ich taste mich da immer langsam an mein perfektes Pesto ran. Zum Schluss noch mit etwas Salz würzen.

In einer großen Schüssel vermische ich dann die fertig gekochten Nudeln mit dem Pesto. Anrichten und eventuell noch mit etwas Parmesan bestreuen. Der Geschmack ist einfach fantastisch. Es schmeckt nach Frühling, nach Grün und ist mit keinem gekauften Pesto vergleichbar. Das Beste daran: Es ist unglaublich schnell fertig. Während die Penne kochen (etwa 10 bis 12 Minuten), macht man das Pesto. Ein Gericht, für das man keine Viertel Stunde braucht.

Ich wünsch euch gutes Gelingen und lasst es euch schmecken!

Eure Tullnerin

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