Waldluft & Weitblick: die Buchbergwarte

Eine der Aussichtswarten rund um Tulln. Die Buchbergwarte bei Maria Anzbach

Frische Luft, herbstlicher Sonnenschein und das Rascheln des bunten Laubes unter der Sohle – manchmal braucht es nicht viel mehr, um meinen Kopf „auszulüften“. Gottseidank bin ich als Tullnerin ja nur einen Katzensprung vom weitläufigen Wienerwald entfernt. Da hat man/frau unzählige Möglichkeiten für kleinere und größere Wanderungen und Spaziergänge. Weil ich aber ein großer Fan von Aussichtswarten bin, mach ich am liebsten Touren in luftige Höhen. Diesmal hab ich die Buchbergwarte unsicher gemacht und für euch gleich die Route näher beschrieben …

Alle Wege führen nach Rom – ähm ich meine natürlich zur Buchbergwarte. Wenn ihr unser aller Buddy Google befragt, wird am häufigsten der Rundwanderweg vom Neulengbacher Bahnhof ausgehend vorgeschlagen. Aber da ein Berg ja meistens von „rundumadum“ gestürmt werden kann, gibt’s natürlich noch weitere Möglichkeiten. Auch von Maria Anzbach aus könnt ihr nämlich eine schöne Wanderung ins Auge fassen. Oder für uns Tullnerfelder wäre auch die Burgstall-Variante denkbar, bei der ihr über Sieghartskirchen Richtung Burgstall düst und von dort aus den Buchberg erklimmt.

Wir haben uns diesmal aber mangels großzügigem Zeitfenster wieder mal für die Kurzversion entschieden. Nämlich mit der Laurenzi-Kirche als Start- und Zielort. Dort bekommt man im Normalfall auch Parkplätze. Vorausgesetzt es findet in der Kirche nicht genau da eine Messe statt. Also am besten erst um die Mittagszeit oder am frühen Nachmittag ins Visier nehmen, wenn ihr am Wochenende zur Aussichtswarte rauf wollt. Wochentags ist parken bei der Kirche eh problemlos.

weiße Laurenzi-Kirche am Fuße des Buchbergs im Wienerwald
Laurenzi-Kirche

Die Laurenzi-Kirche könnt ihr übrigens bereits von der Bundesstraße aus sehen. Sie liegt am Hang oberhalb der Ortschaft und gehört zu Markersdorf. Die Adresse verrat ich euch hier auch noch für euer Navi: Laurenzistraße 86 in 3040 Markersdorf. Von Tulln aus braucht ihr etwa 20 Minuten mit dem Auto.

Falls ihr öffentlich anreisen wollt, dann ist vermutlich die Route ab dem Neulengbacher Bahnhof eher geeignet. Aber bitte bedenkt, dass man von Tulln aus „ewig“ nach Neulengbach braucht. Laut meiner App dauert die Busfahrt vom Tullner Bahnhof bis zum Zielort 58 Minuten. Mit der Bahn wär es noch deutlich länger, denn da müsst ihr mit der Kirche ums Kreuz (entweder über Wien oder über St. Pölten) fahren.

Blaue Weg-Markierung an einem Buchenstamm mitten im Wald
Auf dem Weg zur Buchbergwarte: Immer auf die blaue Markierung achten

Sobald ihr euch bei der Laurenzikirche eingeparkt habt, gibt es zwei Wanderwege mit blau-weißer Markierung. Einer davon am Ende des Parkplatzes. Wir haben uns aber spontan für den „Hohlweg“ gegenüber der Friedhofsmauer entschieden.

Meine Lunge war anfangs nur mäßig erfreut, dass ich sie abrupt aus ihrer Sonntagsruhe gerissen hab. Aber nach ein paar Minuten steil bergauf war sie dank der Frischluftzufuhr wieder versöhnt. Somit wurde es ein gemütlicher Wald-Spaziergang und es blieb sogar noch genug Luft zum Plaudern mit meiner Wander-Buddy-Freundin.


Inserat Eselwanderung

Kreuzung Weg-Markierung zur Buchberg-Warte im Wienerwald

Nach etwa 20 Minuten ist dann farbliche Umorientierung angesagt. Denn dann lacht euch eine gelb-weiße Markierung entgegen. Hier mündet unsere „blaue Strecke“ nämlich in die gelbe, die aus Neulengbach kommt.

Nach Neulengbach geht’s rechts lang. Zur Aussichtswarte natürlich links.

Sobald ihr aus dem Wald heraus kommt und auf die Zufahrtsstraße zum Schutzhaus gelangt, müsst ihr euch wieder links halten, schön brav der Straße folgen und nach weiteren 5 Minuten seht ihr bereits die Buchbergwarte und das Schutzhaus. Mein Navi würde sagen „Sie haben Ihr Ziel erreicht“!

Für alle, die ein bisserl mehr brauchen als nur Bewegung und Waldluft, hab ich natürlich noch ein paar Infos raus gesucht.

Ursprünglich entstand an dieser Stelle bereits 1901 eine Aussichtswarte. Allerdings brannte diese 1923 samt dem damaligen Schutzhaus komplett ab.

Während aber das Schutzhaus ruckzuck wieder aufgebaut wurde, klappte es mit einem neuen Aussichtsturm nicht so schnell. Das dauerte gelinde gesagt ein paar Jährchen. Eh nur läppische 81 Jahre. Aber seit 2004 können wir den Blick wieder in die Ferne schweifen lassen.

Aussichtswarte am Buchberg aus dunklem Holz bei blauem Himmel

Der Ausblick ist wirklich ein Träumchen. Wenn ihr eine Runde auf der Plattform dreht, seht ihr vom Tullnerfeld und Wienerwald bis weit ins Mostviertel rein. Und das gefällt immerhin so vielen Leuten, dass es hier an den Wochenende immer gut besucht ist.

An klaren Tagen könnt ihr den Ötscher, den Schneeberg oder den Troppberg erspähen. Die Felder liegen wie bunte Fleckerlteppiche in der Landschaft. Das 21. Jahrhundert grüßt euch aus der St. Pöltner Gegend mit Windrädern und auch der Fernblick bis zur Tullner Zuckerfabrik klappt tadellos.

Blick von der Buchbergwarte Richtung Mostviertel über bunte Herbstwälder und Felder
Blick Richtung Mostviertel

Inserat Schutzhaus Buchbergwarte

Nachdem wir auf der Sonnenterrasse des Schutzhauses ein windgeschütztes Platzerl an der Hauswand erwischt haben, sind wir flugs in den Chill-Modus gewechselt. Vom Feeling her fast wie auf einer Schihütte haben wir uns über die warmen Sonnenstrahlen gefreut und uns bei Kaffee und Himbeerschnitte den tollen Ausblick gegönnt. Wir wären gern noch geblieben, aber im Herbst muss man ja den Einbruch der Dunkelheit schon ab der Kaffeejause im Auge behalten …

Himbeerobers-Schnitte mit weißer Kaffeetasse im Hintergrund
Sonntags-Genuss: Himbeerschnitte im Schutzhaus

Mein Tipp: Sicherheitshalber ein bisschen mehr Zeit für den Rückweg einkalkulieren, falls ihr wo eine Abzweigung falsch nehmt. Runter kommen tut man ja immer. Die Frage ist halt dann WO.

Damit euch das aber nicht passiert, hab ich hier noch ein Bildchen, wo genau ihr von der Straße wieder in den Wald rein müsst. Dann einfach der gelben Markierung folgen, bis euch wieder die blaue ins Auge springt, rechts halten und danach immer schön bergab marschieren. Dann kommt ihr auch direkt bei der Laurenzikirche wieder raus.

Markierung Wanderweg Buchbergwarte-Laurenzikirche
Hier müsst ihr wieder in den Wald rein

Wenn’s mit den Füßen nicht mehr so recht klappt, kann man bis knapp unterhalb der Aussichtswarte mit dem Auto zufahren und hat dort jede Menge Parkplatz zur Verfügung.

Für Kinder gib’s direkt unter dem Schutzhaus einen großen Spielplatz, wo sie sich ordentlich austoben können. Außerdem haben wir auf der Rückseite des Schutzhauses (Richtung Burgstall) auch Ziegen entdeckt und der Weg nach Burgstall ist sogar als Erlebnisweg für Kids gestaltet.

Spielplatz beim Schutzhaus

Übrigens hab ich schon einige Aussichtswarten in der Tullner Umgebung gestürmt. Alle in meinem „Radius 30“, also maximal 30 Minuten von Tulln entfernt. Falls ihr die Türmchen vorerst digital erkunden wollt, dann klickt einfach HIER und lest gern mehr dazu.

Ich wünsch euch allen noch einen wunderschönen Herbst und genießt die schönen Tage

Liebe Grüße

Die Tullnerin

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