Transparenzhinweis: Wir haben unser Essen selbst bezahlt und dieser Artikel entstand ohne Vergütung oder Beeinflussung seitens des Gasthauses Renner.
Obwohl es in Tulln ja ausreichend Restaurants und Lokale geben würde, weiche ich doch ganz gern in die umliegenden Ortschaften aus. Zum einen war die Enttäuschung bei manchen Tullner Gastrobetrieben in letzter Zeit ziemlich groß. Lieblos, geschmacklos, künstlich dank Convenience-Food usw. Wenn man Glutamat und Co. gleich zu Beginn raus schmeckt, will ich es nicht mal geschenkt.
Abgesehen davon waren die Preise aber für DAS Essen völlig überteuert. Aber ich werde mich hüten, hier Namen zu nennen. Vielmehr beschränke ich mich lieber drauf, euch zu erzählen, wo man wirklich gutes Essen bekommt und noch dazu das Preis-Leistungs-Verhältnis passt. Aber das wissen meine Leser ja ohnehin, oder?
Beim Renner in Freundorf
Und da kann ich wirklich guten Gewissens das Gasthaus “Zum braunen Hirschen” empfehlen. Den “alten” Tullnern wird er unter dem Namen “Renner” in Freundorf bekannt sein. Für die Neu-Tullner, die noch nicht so lang hier leben, ist es jedenfalls ein heißer Tipp!
Im vergangenen Monat war ich einige Male zu Gast und was soll ich sagen: Jedes Mal hat das Essen perfekt gepasst. Glücklicherweise kam ich auch zur richtigen Zeit, nämlich der Spargelsaison! Ich liebe Spargel. Sowie noch ein paar weitere Schmankerl auf der Speisekarte.
Das Gasthaus hat sich seinen typisch ländlichen Charme erhalten. Gleich in der ersten Stube sitzen gemütlich ein paar Leute und spielen Karten. Als Laie würd ich sagen: “Die schnapsen!” Der junge Chef ist auch da. Und wenn man Glück hat, auch seine zwei kleinen Söhne. Beide wirklich wohlerzogen (sie grüßen, und kennen Worte wie Bitte und Danke). So richtig fröhliche Wirtskinder, die gern mit den Gästen plaudern. Herzig!!!
Ich fühl mich, als wär die Welt stehen geblieben. Weit weg von der Hektik, den oft so grantigen Menschen überall, den aktuellen politischen Streitereien und all den anderen negativen Energieeinflüssen unserer Zeit. Und kein Schickimicki-Gehabe, sondern ein Wirtshaus wie es sein soll.
Und stellt euch vor, es gibt auch einen guten (Haus-)Geist! In Gestalt einer äußerst zuvorkommende Kellnerin. Diese Dame versteht ihr Handwerk. Zurückhaltend, charmant, professionell und – als könnte sie Gedanken lesen – immer gleich zur Stelle. Hier muss ich dieser Dame einfach Blumen streuen, denn solche Servicekräfte gibt es nur noch ganz selten. Überhaupt in Zeiten wie diesen, wo es an allen Ecken und Ecken an Mitarbeitern fehlt.
Ich hab wirklich quer durchgetestet (auch zwischendurch vom Teller meiner besseren Hälfte – danke Schatz!). Alles war wunderbar. Mit einer kleinen Ausnahme: Mein Feind die Waage nahm es mir tags drauf immer übel.
So soll Essen schmecken …
Mein Urteil: Jajajajaja – ich will mehr davon! Egal ob Knoblauch- oder Leberknödelsuppe, gebackener Spargel mit Petersilienkartoffel, Spargel klassisch mit Wildschweinschinken, gebackene Wildschweinleber … Alles war geschmacklich perfekt abgestimmt und jeden Cent wert. Mein Topfavorit ist eindeutig: Schweinslungenbraten in Erdäpfelkruste! Mhm! Ich kann gar nicht genug davon schwärmen.
Ein klitzekleines Kritikchen gibt’s dann aber doch: Vegetarier haben hier nur eine kleine Auswahl. Doch hungrig das Lokal verlassen müssen sie natürlich nicht (Achtung – der “Hausgeist” hat immer eine Lösung parat). Liebhaber von guter traditioneller österreichischer Hausmannskost haben aber echt die Qual der Wahl.
Die Portionen sind schwer zu schaffen. Aber weil’s schade zum Wegwerfen wäre, kann man bei einem Großteil der Speisen auch halbe Portionen bestellen. Das ist ideal für alle figurbewussten Damen. Und natürlich auch für Senioren und Kinder. Und passt noch dazu gerade zum aktuellen Thema von “Lebensmittel sind kostbar”. Da gab’s ja auch in den Medien in den letzten Monaten bewusstseinsbildende Werbung.
“Der Renner” ist auch bekannt dafür, dass hier gern Feste gefeiert werden. Im großen Festsaal mit Bühne. Optimal für Hochzeitsgesellschaften oder wenn man größere Familienfeste plant. Für die kleineren Runden: Es gibt noch ein Extrazimmer, zwei Stuben und einen Schanigarten im Innenhof. Mangels Wiesen und Bäume wurden hier Tröge mit Pflanzen aufgestellt, damit die Atmosphäre ansprechender wird. An lauen Abenden sicher eine gute Alternative zu den Wirtsstuben.
In diesem Sinne: Ich wünsch euch guten Appetit!
die Tullnerin