Was ihr schon immer über Kaffee wissen wolltet …

Kaffee_geht_immer

Ich bin eine bekennende Kaffee-Tante und hab ein sehr inniges Verhältnis zu dem Gebräu ☕ . Frühstück ohne ihn geht gar nicht. Und nachmittags belohn ich mich auch mit einem Tässchen. Wofür auch immer. Und wehe ich geh leer aus. Da kann ich direkt zickig werden. 🤣 Es lebe also Melange und Cappuccino und all die anderen tollen Kreationen rund um die Kaffeebohne.

Neulich im Fernsehen trat sogar ein junges Startup Unternehmen vor eine illustre Runde von Business-Angels, um für belebende Produkte aus Kaffeesatz ein bisschen Cash zu lukrieren. Hm – Hallo?

Haaaaaallo!!! Ich hätt da auch ein paar Ideen dazu. Aber keine Sorge, die Zukunft aus dem Kaffeesud lesen gehört da nicht dazu … 🤣

Tja und weil mir eh Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit samt Müllvermeidung durch den Kopf geht, verrat ich euch gleich mal, wie ich mit Kaffeesatz zwar nicht gleich die Welt rette, aber immerhin ein bisserl “grün” agiere.

Oberste Priorität bei mir: Kapseln vermeiden

meine_Espressokannen
meine_Espressokannen-Sammlung

Seit vielen Jahren begleiten mich meine italienischen Espressokannen. Solche waren bereits bei Oma, sämtlichen Tanten und natürlich meiner Frau Mama im Einsatz. Ich liebe den Geruch am Morgen von frisch gebrühtem Kaffee, ☕ der sich durchs ganze Haus zieht. So fängt mein Tag perfekt an. Und das ganz ohne Müll einer Kaffee-Kapsel. 😀 Übrig bleibt nur Kaffeesatz, den ich für verschiedene Sachen verwende.

Den müsst ihr zum Aufbewahren gut trocknen, da er sonst zu schimmeln beginnt und ein Fall für die Biotonne wird. 😒 Wenn er aber mal richtig trocken ist, könnt ihr ihn bis zur weiteren Verwendung ziemlich lang horten. Ich mach das immer in einer Glasdose.

Tipp 1: Düngen

Dank Großmutters Tipp nutze ich den schon lange zum Düngen meiner Pflänzchen. Angeblich fahren Regenwürmer ja voll drauf ab. Scheinbar sind auch sie richtige Kaffeetanten. 😉 Ihr könnt ein wenig davon für eure Zimmerpflanzen verwenden (gut in die Erde einarbeiten). 1 bis 2 x monatlich ein Teelöfferl sollte reichen (bei mittelgroßen Töpfen).

Im Freien könnt ihr euch das Einarbeiten sparen, da kommt euch die Natur oder besser gesagt die Wurm-Kompanie zu Hilfe. Einfach rund um die Pflanze aufstreuen und der fleißige Regenwurm transportiert das dann in die tieferen Erdschichten (vermutlich in seine Wohnstube, wo er den Kaffee ☕ zum Frühstück verzehrt 😉 ). Von dort aus gibt der Kaffeesatz Kalium, Phosphor und Stickstoff an die Pflanzen ab. Voilà – perfekt gedüngt.

Bei meinen Recherchen hab ich aber auch festgestellt, dass ein Zuviel an Kaffeesud im Beet den Boden sauer macht. Also gilt auch hier wie überall im Leben: Die Dosis macht das Gift.

Angenehme Nebenwirkung: Schnecken mögen offensichtlich den Geruch vom Kaffee nicht so gern. Wissen Hobbygärtner aber, dass die eher zum Bier tendieren 🤣

Tipp 2: Geruch neutralisieren

Aber Kaffeesatz kann noch viel mehr! Durch Zufall fiel mir auf, dass Kaffee Gerüche neutralisieren kann. Nun steht ein kleines Gefäß mit Kaffeesatz neben der Spüle (natürlich gut getrocknet wegen Schimmelpilz) und wenn meine Finger nach dem Schneiden von Zwiebeln unangenehm riechen, reibe ich sie einfach mit einer großen Prise Kaffeesatz ab. Ich wasch mir quasi die Hände damit. Mit Wasser gründlich abspülen – Mission erfüllt – Zwiebelgeruch eliminiert 😃 . Ach ja – und die Hände sind dann frisch gepeelt und samtig weich …

Tipp 3: Körper-Peeling

Wenn wir schon beim Peeling sind: Da hätt ich noch einen Tipp für euch.

Bekanntlich verwendet die Kosmetik-Industrie Koffein als Anti-Cellulite-Mittel. Auf Basis der “Grünen Kosmetik” mach ich nun schon seit Jahren dieses Rezept. Und zwar mein tolles Kaffee-Peeling. Dazu benötigt ihr nur Kaffeesatz, Alkohol (ich nehm normalen Wodka), Öl.

Kaffeesud_Ubcycling
Kaffeesud_Ubcycling

Nun braucht ihr nur noch gutes Bio-Öl. Ich finde, Olivenöl ist sehr gut geeignet, wenn es geruchsneutral ist. Ich nehme aber auch gern Mandelöl oder Arganöl (bekommt ihr alles im Bioladen). 

Zubereitung: 4 EL trockenen Kaffeesatz mit 2 Tropfen Alkohol (ich nehm immer 2 Sprühstöße weil ich den Wodka in einen Zerstäuber gefüllt hab) vermischen. Der Alkohol “belebt” den trockenen Kaffee quasi wieder und setzt das Aroma gut frei. Dann 4 EL Öl dazu geben und alles zu einer cremigen Paste verrühren. Es soll schön binden, sodass der Kaffee zusammengehalten wird. Wenn es zu trocken ist, noch einige Tropfen Öl dazu geben. Es soll aber nicht in Öl “schwimmen”. 😉

Anwendung: Wenn ihr duschen geht, einfach auf die feuchte Haut auftragen und sanft kreisend einmassieren. Lässt man es noch ein bisschen einwirken, kann das Koffein natürlich länger gegen die Orangenhaut “arbeiten”. Allerdings übernehm ich da jetzt keine Garantie, dass sich die Cellulite komplett verabschiedet. Mein Motto ist aber ohnehin: Hilft’s nicht, so riecht es zumindest toll. 😃

Dann einfach abduschen und mit dem Handtuch nur leicht abtrocknen (nicht rubbeln), damit der Ölfilm erhalten bleibt. Erspart nämlich das Eincremen. 😃 Fakt ist, dass die Haut nach dem Peeling wunderbar weich und samtig ist und den Geruch mag ich sowieso total gern.

Achtung: Die Dusche kann danach ein bisserl rutschig sein!

Beim selbst gemachten Peeling entfällt Verpackungsmüll und auch Mikroplastik, das ja in einigen Peelings drin ist. Außerdem habt ihr weder Konservierungsstoffe noch synthetischen Müll auf eurer Haut. Zwar nur ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz, aber wie heißt es so schön: Kleinvieh macht auch Mist …


Kaffeespruch
Nachmachen NICHT empfehlenswert!!!

Kaffeesud – Rohstoff für die Zukunft …

In den unendlichen Weiten des www. hab ich doch tatsächlich noch weitere Verwendungsmöglichkeiten gefunden. Da gibt’s in Deutschland doch tatsächlich ein Unternehmen, dass aus Kaffeesatz einen Werkstoff herstellt, aus dem dann – na wer hätt das gedacht – Kaffeetassen produziert werden. Und die schauen sogar richtig stylish aus.

In England entstehen Heizbriketts aus den Überbleibsel von Espresso & Co. Und Textilunternehmen produzieren damit Funktionskleidung, die nicht nur wasserabweisend sein soll, sondern auch noch UV-Strahlen abschirmt und Gerüche neutralisiert.

Also wenn das nicht einmal gscheit sinnvolle Ideen sind, wie man Ressourcen schonen kann. Und jetzt les ich leider doch aus dem Kaffeesud und sag die Zukunft für 2030 voraus: Da sitz ich dann in meinem kuscheligen Kaffee-Hoodie beim Frühstück, während ich den Cappuccino aus der schicken Arabica-Bohnensatz-Tasse schlürf und im Ofen die Briketts aus recycelten Kaffeeabfall für wohlige Wärme sorgen …

☕☕☕☕☕☕☕☕☕

Ich hoffe, ihr genießt euer Kaffeetscherl jetzt ganz besonders

Griaß euch und bis bald

die Tullnerin

P.S. Der ursprüngliche Beitrag stammt vom Februar 2020, wurde aber komplett neu überarbeitet und um einige Facts erweitert!

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2 Kommentare

  1. Avatar
    Christiana
    16. Februar 2020 / 9:33

    Da ich nur vom Frühling bis Herbst im Raum Tulln eine wunderschöne Zeit verbringe, bin ich dankbar für jeden Tipp von der Tullnerin. Wir freuen uns schon sehr auf die nächste Saison. Liebe Grüße Christiana Hnup

    • dietullnerin 20. März 2020 / 10:24

      Sorry, dass ich erst jetzt schreibe. Diese Nachricht ist mir irgendwie durchgerutscht. Liebe Christiana – es freut mich, dass du dich in Tulln und Umgebung so wohl fühlst. Ich bin auch unendlich dankbar in einem so wunderbaren Land wie Österreich und da dann in Tulln geboren zu sein. Da geht einem das Herz auf, wenn man an der Donau spazieren geht. In den Wienerwald ist es nicht weit und überhaupt: Tulln ist super!!! :-). Liebe Grüße

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