Großes Römerfest in Tulln – ABGESAGT

Römische Kleidung

Aktualisiert 27.8.2024 – DAS römisches Ruderboot hat auch heuer wieder in unserem Gästehafen an der Donau angelegt. Diesmal aber nicht nur für ein paar Tage (wie 2022), sondern wir wurden bereits im Frühsommer beehrt. Für die Sportlichen gab’s diesmal sogar die Möglichkeit, sich selbst ans Ruder zu schwingen und – Hauruck – sich gleich kräftig ins Zeug zu legen. Wer es bisher verpasst hat, der hat allerdings am 22. September noch eine weitere Chance. Denn dann macht das Römerboot neuerlich einen Stopp bei uns. Und Tulln feiert zum 2. Mal nach 2022 eine große Römer-Sause. Neugierig geworden? Dann einfach weiter lesen und mehr erfahren …

Tulln feiert sein Römerfest

Da das Römerfest 2022 supergut besucht war, ist eine Revival höchst erfreulich. Diesmal gibt’s sogar die Möglichkeit, das Boot nicht nur von außen zu bestaunen, sondern mit Gleichgesinnten und einem erfahrenen Bootsführer eine Ausfahrt zu machen. Rudern müsst ihr aber natürlich schon selbst 😉 …

Also dann: “Lasst die Spiele beginnen” …

Was erwartet euch beim Römerfest?

  • RÖMER:INNEN RUDERN – Die Besichtigung des Patrouillenschiffs ist von 10 bis 18 Uhr im Gästehafen möglich. Außer während der beiden kurzen Ausfahrten (10.30 Uhr und 14 Uhr) – Anmeldung und Tickets zu den Ausfahrten: www.tulln.at/roemerboot.
    Mitarbeiter:innen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, unter deren Leitung das Boot gebaut wurde, stehen für Fragen zur Verfügung.
  • RÖMER:INNEN AUTHENTISCH – römische Reenactment-Gruppen veranschaulichen das römische Lagerleben der Legionäre. Also wer mehr über Training, Handwerk, dem Umgang mit damals üblichen Waffen oder der Lagerküche wissen möchte, der sollte sich das unbedingt anschauen (10 bis 18 Uhr)
  • RÖMER:INNEN ENTDECKEN – ermäßigter Eintritt im Stadtmuseum Tulln/Römermuseum, Führungen nach Wunsch und Interesse möglich. Möglich von 10 bis 17 Uhr!
  • RÖMER:INNEN REISEN – Workshop zum Thema “römische Marine”. Ideal für Erwachsene und Familien – Anmeldung unter 02272/690-189 erbeten, da nur eine beschränkte Teilnehmeranzahl möglich ist. Für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Workshop von 10 bis 11 Uhr im Stadtmuseum.
  • RÖMER:INNEN TO GO – Augen offen halten, denn im Zeitraum von 10 – 15 Uhr trefft ihr im Bereich Marc Aurel-Park, Römerturm und Gästehafen auf Kulturvermittler:innen, die in römisches Tuch gekleidet (und somit leicht erkennbar), den Spaziergängern allerlei “römisches” erzählen.
  • RÖMER:INNEN SPIELEN – Beim Stationen-Theater 🏛️ werden die Besucher mal schnell in die römische Vergangenheit versetzt. Mit dabei sein ist möglich von 17 bis 18 Uhr im Stadtmuseum Tulln
Chices Römer-Outfit

HINWEIS:

Falls uns der (römische) Wettergott Jupiter aber einen Strich durch die Rechnung macht und ⛈️ Blitz, Donner sowie andere Unannehmlichkeiten beschert, werden nur die Veranstaltungen „Römer:innen reisen“ und „Römer:innen entdecken“ statt finden. Beide im Stadtmuseum.

Also liebe Leserschaft: bitte gutes Wetter bestellen!!!

Wenn der Hunger kommt …

Die alten Römer feierten bekanntlich ausgiebig und gern. Und was gehört da untrennbar dazu? Jawohl – Speis & Trank 🍷. Und da wir Tullner ja Teil des Donaulimes (seit 2021 UNESCO Weltkulturerbe) sind, sind wir mindestens genauso gern am Feiern . Nämlich erstens beim Römerturm an der Donaulände. Und zweitens mit Puls & Posca nach historischen Rezepten. Zuständig dafür ist – na wie könnt es bei einem Römerfest anders sein – die Studentenverbindung K.Ö.St.V. Comagena Tulln.

Puls - römischer Eintopf
Puls – römischer Eintopf

Da wurde bereits vor zwei Jahren fleißig getüftelt und recherchiert und das Ergebnis damals konnte sich sehen lassen 👍. Logisch, dass auch heuer wieder “römisch” geschmaust wird. Puls (Eintopf auf Basis Getreidebrei) ist im Original vegetarisch (eigentlich sogar vegan) und wird beim Römerfest angeboten.

Neben Dinkelreis kommt noch jede Menge Gemüse wie Bohnen, Zwiebel, Pastinake, Karotten 🥕 etc. mit in den Riesentopf. Für die, die gern ein bisschen Fleisch zwischen die Zähne bekommen, wird’s aber auch was geben. Dazu gönnt man sich römisches Fladenbrot 🫓. Ich hab’s beim letzten Römerfest natürlich verkostet und bis auf das letzte Körndl verputzt (es war wirklich richtig gut).

Römerturm in Tulln
Römerturm in Tulln – schaut ihn doch mal von innen an

Bier 🍺 und Wein waren wohl im alten Rom auch schon bekannt und darf eigentlich bei keinem Römerfest fehlen. Aber in den vergangenen 2.000 Jahren entwickelten sich unsere Geschmacksknospen doch in eine etwas feinere Richtung und es kommt – Römerfest hin oder her – kein historisches Gebräu ins Glas. Comagena-Ehrenwort! Nur für jene, die trotz allem ein antikes Geschmackserlebnis anstreben, wird Posca hergestellt. Das ist ein alkoholfreies Getränk, das im alten Rom äußerst beliebt war (ich verrate nur soviel: es ist säuerlich 😉).

Ach ja, römisch schnabulieren könnt ihr übrigens von 10 bis 17 Uhr! Sofern nicht vorher schon alles aufgegessen wurde (2022 war der Andrang nämlich riiiiiiesengroß).

Aber nochmal zurück zum Römerturm: Wer Lust hat und immer schon mal wissen wollte, wie es da drin wohl ausschaut, der kann die Gelegenheit gleich am Schopf packen und den Römerturm besichtigen.

Achtung, Achtung! Römisches Ruderboot am Donaustrom gesichtet! Naja – zugegeben. Es sind natürlich keine Römer auf Eroberungs-Tour. Doch die Reise stromabwärts Richtung Tulln fand 2022 in einem originalgetreuen Holzboot statt, das im Rahmen eines internationalen Projektes (EU Interreg-Projekt “Living Danube Limes”) unter der Leitung der Universität für Weiterbildung Krems gebaut wurde. 😊

Gut eineinhalb Jahre wurde in Deutschland gesägt, gehobelt und genagelt (selbst dafür kam antikes Werkzeug zum Einsatz) , um das römische Patrouillenboot vom Stapel lassen zu können. Grundlage für den Bau waren historische Baupläne und ein Schiffswrack aus dem 4. Jahrhundert, jede Menge Eichenholz 🌳 und eine äußerst motivierte Crew, die sich ordentlich ins Zeug warf, um den Zeitplan einzuhalten.

Workshop Schiffbau
Beim Schiffbau wird gehobelt

Am 15. Juli 2022 wurde das Boot in Bayern erstmals zu Wasser gelassen und dank der Muskelkraft von etwa 18 bis 20 rudernden Projektteilnehmern wurde entlang des Donaulimes geschwitzt und gepaddelt. Insgesamt waren etwa 200 Freiwillige im Einsatz, die sich abwechselnd kräftig in die Riemen legten. Die erste Mannschaft wechselte bereits in Passau, auch in Tulln wurde nochmal ausgetauscht. Auf der Strecke legte das Ruderboot immer wieder an, wie etwa in Passau oder Pöchlarn. Nach dem kleinen Aufenthalt in Tulln ging’s weiter nach Klosterneuburg und Orth/Donau. 👍

Die Reise führte damals durch acht Länder, das Endziel hieß Rumänien (da die Ukraine samt Schwarzem Meer aus bekannten Gründen ausfiel).

Danuvina Alacris
Nachbau eines römischen Patrouillenbootes

Übrigens ist nicht nur das Boot ein Abbild der einstigen “Wächter-Schiffe” entlang des Limes, sondern auch die Kleidung der Crew war originalgetreu den historischen Gewändern nachempfunden.

Auf den Spuren der Römer …

… kann man in Tulln aber auch abseits des Römerfestes wandeln. Ich hab vor einiger Zeit das Stadtmuseum besucht und war echt positiv überrascht. Die Führung war spannend und interessant. Dank moderner Technologien war die Vergangenheit nahezu “greifbar”. Jeden 3. Sonntag im Monat (noch bis Oktober 2024) werden gegen einen kleinen Obulus spezielle Römerführungen angeboten. Infos dazu findet ihr hier.

Mein besonderer Tipp ist die Rätselbox, die ihr im Stadtmuseum erwerben könnt. Dabei handelt es sich um eine Schnitzeljagd auf den Spuren der alten Römer. Für alle, die sonst gern nach Wien abschwirren, um dort einen Escape-Room zu besuchen, ist die Tullner Schnitzeljagd sicher eine nette Alternative. Um das Rätsel “Das Vermächtnis des Grabräubers” zu knacken seid ihr an die 2 Stunden beschäftigt.

Übrigens finden in Tulln auch regelmäßig Stadtführungen mit geprüften Fremdenführern statt. Auch da sind die Römer natürlich ein Thema. Mehr dazu könnt ihr hier lesen.

Über Comagenis hinaus …

… reichte der Donaulimes. Mit Zwentendorf (Kastell Asturis) und Zeiselmauer (Cannabiaca) gibt es im Bezirk gleich zwei weitere ehemalige Römer-Niederlassungen, die seit 2021 UNESCO Weltkulturerbe-Status haben.

In Zwentendorf findet ihr im Haus der Geschichte das Römermuseum Asturis, wo ihr mittwochs und sonntags auf den Spuren der Römer wandeln könnt …

Während man in Zwentendorf im Ortsbereich nicht fündig wird, da in den 60er Jahren die Grabungen beendet wurden und die Kastellreste gut konserviert unter der Erde vor sich hin schlummern, stolperte ich in Zeiselmauer bei einem gemütlichen Spaziergang durch den Ort gleich über mehrere sehr gut erhaltene Römerbestände.

Fächerturm in Zeiselmauer
Römischer Fächerturm in Zeiselmauer

Hier haben die Freunde von Zeiselmauer (ein Verein) mittels ihrer Website dafür gesorgt, dass man beim Römer-Rundgang wunderbar erhaltene Gemäuer entdecken kann. Die Seite ist sehr gut und übersichtlich aufgestellt. Mit ansprechenden Bildern, Wegbeschreibung und Information. Auf diese Art und Weise könnt ihr zu jeder Tageszeit eine virtuelle Führung durch das antike Cannabiaca machen. Nur die Ausgrabungen unter der Kirche sind nicht frei zugänglich. Dazu müsste man sich einen Termin für eine Führung ausmachen (Kontaktdaten und Mail findet ihr auf der Website).

Am Gemeindeamt befindet sich ebenfalls ein kleiner Schauraum mit römischen Objekten. Da dieser nur vormittags zu den Öffnungszeiten der Gemeinde geöffnet hat, haben sich die Freunde Zeiselmauers etwas einfallen lassen: Beim Eingang befindet sich eine kleine Tafel mit einem QR-Code. Einfach scannen und ihr springt flugs in den virtuellen Schauraum … 😊

In diesem Sinn bleibt mir nur noch zu sagen:

Servus, Baba & Salvete – Seid gegrüßt

die Tullnerin

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Für Anfragen bezüglich Kooperationen: info@die-tullnerin.at