Holunderbeeren für den Wintervorrat…

Ein Glas mit rotem Holuderbeersaft, schwarze Holunderbeeren rundum als Deko

Aktualisiert 28.7.2025 (Bildmaterial) – Ich bin ja begeisterte Kräuter-Fee. Und deshalb hol ich mir auch furchtbar gerne Wildobst und Wildkräuter für meine Wintervorräte. Das macht richtig Spaß, wenn die Vorratsregale für die nächsten Monate wieder prall gefüllt sind.

Aufmerksame Leser konnten ja schon feststellen, dass ich immer wieder mal super-einfache Rezepte in meinem Blog veröffentliche. Vielfach von mir erprobt und von meiner – anfangs oft wenig begeisterten Familie – getestet. Glücklich bin ich dann, wenn sie ihre Meinung ändern und meine „Pantscherei“ begeistert angenommen wird.

Das ist dann der Punkt, wo ich meine lieben Leser ebenfalls mit meinen Rezepten beglücke. Weil selbst zu produzieren ist keine große Hexerei. Außerdem weiß man was drin ist und selbst gemacht schmeckt doppelt so gut! Oder?

Herbst-Ernte! Holunderbeeren, Birnen, Kürbis und Föhrenzapfen auf Holztisch
meine Herbst-Ernte: Die Bockerl sind aber Deko, die ess ich ausnahmsweise nicht

Spätestens im Spätsommer und Frühherbst überkommt mich der unbeherrschbare Sammeltrieb. Wie bei Eichkätzchen. Da gehts mit Holunderbeeren und Brennnesselsamen los, dazu kommen noch Hopfenzapfen für Tee, Bockerl und Wilde Clematis für die Herbstdeko und etwas später gönn ich mir dann noch Hagebutten. Und die Ernte im eigenen Garten mag auch nicht unerwähnt bleiben …

Weil ich nach einigen Versuchen mit der Zuckermenge etc. mit dem Ergebnis meines Hollerbeeren-Sirups echt happy bin, verrate ich euch heut, wie ihr ihn ganz easy selbst produzieren könnt.

Zubereitung:

  • 1 kg abgezupfte Hollerbeeren. Auf keinen Fall sollten unreife dabei sein (die grünen unbedingt aussortieren). Außerdem ist es empfehlenswert Einweg-Handschuhe zu tragen, da die Beeren doch ein wenig abfärben (der Holler ist ja eine Färberpflanze, aber das ist eine andere Geschichte).
  • Die Beeren habe ich in einem großen 2,5-Liter-Krug mit 1.200 ml Wasser angesetzt und ungefähr 24 Stunden lang ziehen lassen.
  • Dann kommt die Pantscherei. Ihr füllt diese Masse am besten in den Aufsatz einer Küchenmaschine (wo man z.B. Milch-Shakes oder Smoothies macht). Kurz durch gemixt und schon hat man schönes dickes Hollermus.
  • Danach durch ein Sieb filtern und ab in einen schönen großen Topf. In diesem kocht ihr das Hollermus mit 200 g Kristallzucker und dem Saft einer Zitrone etwa 15 bis 20 Minuten auf.
  • ACHTUNG! WICHTIG! Das Kochen ist nicht nur enorm wichtig, um den Saft haltbar zu machen. Bei Hollerbeeren ist es sogar zwingend erforderlich, weil die Beeren (und ALLE grünen Teile) Sambunigrin enthalten, welches zwar nur leicht aber trotzdem giftig ist. Durch das Erhitzen zerfällt dieser Inhaltsstoff und über bleibt die geballte Kraft für unsere Gesundheit.
  • Nun muss die Masse abgewogen werden, weil sie mit gleich viel Zucker eingekocht wird (Verhältnis 1:1).
  • Bei mir ergab das ziemlich genau 1 kg Hollermus, also gab ich 1 kg Zucker hinzu und habe das ganze noch mal kurz gekocht und eingedickt. Das Sambunigrin ist ja schon beim ersten Mal kochen zerfallen. Deshalb reicht es jetzt, kurz aufzukochen und sofort in sterile Flaschen abzufüllen. So kann nichts mehr passieren und der Saft hält sich einige Monate.

Aufgrund des hohen Zuckergehalts ist der Sirup etwa ein Jahr in einem kühlen Kellerraum lagerbar. Und ja. Ich weiß natürlich, dass Zucker nicht gesund ist. ABER im Holundersaft stecken so viele gesunde Inhaltsstoffe (auch noch nach dem Kochen), dass man sich durchaus immer wieder was gönnen kann.

Mein Tipp: In der kalten Jahreszeit trinke ich gern Früchte- oder Beerentee. Da diese ziemlich sauer sind, gebe ich statt Zucker 1-2 Teelöffel Hollerbeeren-Sirup in den Tee. Das schmeckt süß, fruchtig und dank des gesunden Hollers habe ich noch wertvolle Inhaltsstoffe mit dabei. Übrigens ein altes Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten.

Den Sirup könnt ihr aber auch aufgespritzt mit Mineralwasser trinken. Allerdings kommt da der gewöhnungsbedürftige Eigengeschmack stärker hervor. Hollerbeeren sind nicht jedermanns Sache! Eine weitere Möglichkeit: Gebt einen Schuss von diesem Sirup in ein Glas Sekt oder Prosecco und ihr habt auf eurer nächsten Party einen außergewöhnlichen Drink.

Viel Spaß beim Pantschen in der Küche!

Eure Tullnerin

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