Nach jahrelanger Saftproduktion mit Zitronenmelisse und Hollerblüten wollte ich endlich mal was Neues probieren. Wer ab und zu in meinem Blog stöbert, hat ja sicher schon das Rezept für Minz-Sirup gefunden. Für experimentierfreudige Hobbyköche und Sirup-Produzenten hab ich aber nun ganz was Feines. Lavendelsirup.
Nicht jedermanns Sache. Meine Familie ist skeptisch. Aber Geschmäcker sind verschieden. Und ich liebe diesen Sirup. Und deshalb mach ich ihn einfach nur für mich. Und für Freundinnen. Und natürlich für meine Schwester, die sich jedesmal riesig freut.
Zwar ist das Zupfen der einzelnen frischen Blüten ein bisschen aufwendig. Aber das bin ich mir einfach wert. Wer es schneller angehen möchte, holt sich aus der Apotheke einfach getrocknete Lavendelblüten. Da hast du garantiert Top-Qualität, wenn auch nicht unbedingt Bio.
Lavendelsirup
Du brauchst: 20 dag Kristallzucker, 150 ml Wasser, 5 bis 6 Esslöffel frische Lavendelblüten (ohne Stängel) ODER alternativ 2 Esslöffel getrockneten Lavendel (getrockneter Lavendel hat viel stärkeres Aroma, daher deutlich weniger verwenden), 3 Esslöffel frisch gepressten Zitronensaft
Zuerst erhitzt du den Zucker mit dem Wasser und dem Zitronensaft in einem Topf. Wenn sich der Zucker vollständig aufgelöst hat, dann lass das Ganze bei geringer Hitze noch 5 Minuten leicht köcheln.
Anschließend nimmst du den Topf von der Kochstelle und rührst die Lavendelblüten ein und lässt es abkühlen.
Nun lässt du diesen Saft ziehen. Bei frischen Lavendelblüten sind 24 Stunden optimal. Bei getrockneten Lavendelblüten bitte nur 2 bis 3 Stunden ziehen lassen. Sonst wird das Aroma viel zu stark und du bist vom Geschmack enttäuscht.
Nachdem der Saft nun nicht nur den Geschmack angenommen hat, sondern auch noch eine hübsche Farbe hat, seihst du das Ganze durch ein Sieb und füllst den Sirup in saubere Flaschen ab.
Diese Mengenangabe reicht vorerst für eine Flasche.
Hab nun verschiedene Sachen mit dem Lavendelsirup ausprobiert. Ab und zu trinke ich ihn gespritzt mit Soda. Top ist auch ein Schuss Sirup in ein Glas Prosecco bei deiner nächsten Gartenparty. Ganz verliebt bin ich aber in Vanillepudding oder Vanilleeis mit einigen Tropfen Lavendelsirup drüber. Das schmeckt einfach genial.
Gutes Gelingen!
die Tullnerin
habe gelesen , man sollte den Zuckeransatz auf ca 60° abkühlen lassen , bevor man die Lavendelblüten dazu gibt . die hitze sollte das ätherische Öl zerstören und den Geschmack so mindern ? Stimmt das ?
Und wie bekommt man die Lavendelfarbe in den Sirup ?
Autor
Hallo Christl, ich habe die Temperatur noch nie abgemessen. Aber es stimmt, ich koche Zucker plus Wasser auf und gebe Lavendel erst dazu, wenn es leicht überkühlt ist. Die Farbe kommt von ganz allein. Du musst nur darauf achten, dass getrockneter Lavendel viel intensiver ist als frischer. Also beim getrockneten Lavendel reichen 2 bis höchstens mal 3 Stunden Zeit zum Ziehen. Den frischen Lavendel musst du deutlich länger ziehen lassen.
Ideal wäre es über Nacht. Das geht bis zu 24 Stunden. Da muss man sich ein bisschen an den persönlichen Geschmack ran tasten. Beginn vielleicht erst mal mit 12 Stunden und schau ob es dir vom Geschmack her so passt. Mein erster Sirup war geschmacklich so intensiv , dass ihn außer mir niemand trinken wollte.?Mittlerweile habe ich die ideale Herstellung für mich gefunden. Ich nehme getrocknete Blüten und lasse 2 1/2 Stunden durchziehen. Jetzt schmeckt’s der ganzen Familie.
Ich liebe diesen Sirup an heißen Sommertagen aufgespritzt mit kaltem Soda oder Mineral. Das zischt richtig gut und ist voll erfrischend. Und hat den Holunder Sirup als Favoriten völlig verdrängt.
Ich wünsche dir gutes Gelingen!!!